Auf Einladung der Schleswig-Holstein Netz AG und deren Betriebsrat besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete den Standort in Ahrensburg. Die seit vielen Jahren mit Energiethemen und der Energiewende intensiv befasste Politikerin wurde hierbei durch den SPD-Bundestagskandidaten des Nachbarwahlkreises Bengt Bergt, seinerseits Betriebsrat in einem Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche, begleitet. Unternehmensseitig nahmen Thorsten Weber, Betriebsrat Schleswig-Holstein Netz AG, Carsten Hack, Leiter des Netzcenters Ahrensburg, Gerd Maas-Oldörp, Schleswig-Holstein Netz AG, Jörg Rudat, Unternehmensentwicklung HanseWerk AG, Dr. Malte Hinrichsen, Unternehmensentwicklung HanseWerk AG und Julian Stolz, Student an der FH Westküste, teil.
Der intensive Austausch beinhaltete sowohl die Weiterentwicklung der Energienetze im Zeichen von Energiewende und des Klimaschutzes, aber auch Fragen der Arbeitsplatzsicherheit sowie dem Schutz vor Cyberangriffen.
„Zu den zentralen Fragen der Versorgungssicherheit zählt eine stabile Infrastruktur und damit auch durch Energienetze. Angesichts des Klimawandels müssen wir schnellstmöglich auf Erneuerbare Energien umsteigen, auch im Wärme- und Verkehrssektor. Hierauf müssen auch die Stromnetze angepasst werden. Der Rechtsrahmen muss dabei noch stärker die Sektorkopplung, also die Verknüpfung zwischen dem Strom-, Wärme- und Verkehrssektor abbilden“, ist Scheer überzeugt. Die Beteiligten benannten übereinstimmend auch die Notwendigkeit, ausreichend bedarfsgerechte Ladepunkte für Elektromobile zu errichten.
Jörg Rudat, für die Unternehmensentwicklung bei HanseWerk AG zuständig, bestätigte, dass es hierfür auch die Netze ausreichend zu verstärken gelte, insbesondere, wenn sich das Aufladen von E-Autos weiter zeitlich und räumlich konzentriere. Er plädiere auch für Anreize zur zeitlichen Entzerrung für das Aufladen.

Scheer kommt es dabei auf die Vermeidung möglicher Schieflagen und Benachteiligungen an: „Es darf im Ergebnis im Schnitt nicht weniger Lademöglichkeiten für Nicht-Carport-Besitzer als für Carport-Besitzer geben. Ein über den Tag verteiltes Aufladen an Orten, die die Bürgerinnen und Bürger ohnehin anfahren, wie etwa am Arbeitsort, beim Einkaufen und dergleichen muss verstärkt ausgebaut werden, um Benachteiligungen zu vermeiden.“ Gleiches gelte für Anreize der zeitlichen Streckung: „Solche Anreize funktionieren nur, wenn die hierfür erforderlichen Lademöglichkeiten auch real gegeben sind. Andernfalls werde es dort, wo Anreize mangels Infrastruktur nicht wirken können, für den betreffenden Nutzer nur teurer“, so Scheer.
Bestandteil des Gesprächs war auch eine Videoschalte mit der rund um die Uhr besetzten Leitstelle in Rendsburg. Hier wurde auch die Mehrfachsicherung vor Cyberangriffen erläutert.
Die Versorgungssicherheit mit Strom sehen alle Beteiligten auf einem sehr hohen Niveau gewährleistet. Anders als etwa in den USA sorgt hierfür bereits die rechtliche sogenannte (n-1)-Reglung, wonach mögliche Ausfälle bei der Sicherung von Netzstabilität mit einzurechnen sind.